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Bundesweite Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs

Eindrücke von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften nach dem Theaterstück

Die Antworten zu den Fragen sind als Videoclips hinterlegt. Sie können diese per Klick abspielen.

Szene: Petra Sartingen steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Petra Sartingen: "Über „Trau dich!“ werden die Kinder ermutigt, über das Thema zu reden, miteinander zu reden, mit Erwachsenen zu reden, sich Hilfe zu holen. Sie bekommen Informationen, wo sie die Hilfe bekommen, Informationen über das Thema an sich, über Grenzüberschreitungen im Alter, kleiner und großer Grenzüberschreitungen im Alter und darüber, dass sie sich wehren dürfen, dass sie sich selbst vertrauen dürfen, dass sie ihren Gefühlen, ihrer Wahrnehmung vertrauen dürfen. Und dass es Erwachsen gibt, die ihnen helfen. Ich glaube, das ist ganz wichtig."

Szene: Lehrerin mit blauer Jacke steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Lehrerin: "Also zum einen die Thematik natürlich an sich. Ich denke, das ist zu Hause eher Tabuthema und wird nicht angesprochen. Und dann, dass es nicht gleich um diese sexuelle Übergriffigkeit gehen muss, sondern diese Kleinigkeiten mit der Oma. Es waren für alle Kinder Szenen da, wo sie sich, denke ich, wiedererkennen konnten und auch in kleinen Schritten lernen, Nein zu sagen oder Stopp zu sagen."

Szene: Petra Sartingen steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Petra Sartingen: "Nachhaltigkeit würde für mich dann entstehen, wenn die Lehrkräfte sich eben sich trauen, auch sich trauen, an dem Thema dran zu bleiben. Also es immer mal wieder anzusprechen, auch einzugreifen, wenn sie Grenzüberschreitungen miterleben, was man ja oft tut, wenn man im Schulalltag ist. Wenn sie als Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin für Kinder zur Verfügung stehen. Wenn sei einfach signalisieren, du kannst mit mir reden. Dann entsteht für mich Nachhaltigkeit. Und wenn sie sich natürlich auch trauen in der Prävention auch weiter zu machen. Das heißt auch, nach dem Theaterstück diese Themen immer mal wieder aufzugreifen."

Szene: Lehrerin mit blauer Jacke steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Lehrerin: "Ich denke, es sind viele Punkte, wo man je einfach nochmal mit den Kinder nachbesprechen muss. Ich denke, bei vielen sind auch Denkanstöße gegeben worden. Und einfach mal noch ein bisschen nachfühlen - Wo sind die eigenen Erlebnisse? Wo brauchen wir vielleicht doch noch Unterstützung? Kann auch selber nochmal beraten."

Szene: Claudia Bitzer steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Claudia Bitzer: "Es gab Abwechslung zwischen Anspannung und Loslassenkönnen. Die Kinder haben eine Sprache bekommen. Tolle Stilmittel, mit dem großen Tuch und den Einspielungen von den anderen Kindern, fand ich toll. Weil es war viel Abwechslung, aber sehr reduziert auf das Wesentliche. Das heißt, dass der Inhalt einfach gut rüber kam."

Szene: Petra Sartingen steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Petra Sartingen: "Also Vorort braucht es natürlich Beratungsstellen, Fachberatungsstellen, Anlaufstellen für Kinder, für Eltern, für Fachkräfte, die Fortbildung anbieten, die die Öffentlichkeit informieren, die das Thema auch in der Öffentlichkeit wachhalten, damit es eben nicht in Vergessenheit gerät nach so einem Theaterstück. Das ist für mich ein wichtiger Baustein. Dann braucht es schulische Fortbildungen, wo die Lehrkräfte auch immer mal wieder, sich mit diesem Thema auseinandersetzen können, neue Informationen bekommen, sich mit Unterthemen auch auseinandersetzen, Beispiel sexueller Missbrauch in den Medien oder mithilfe der neuen digitalen Medien. Ist sicherlich ein Thema, was jetzt gar nicht thematisiert wurde im Theaterstück, was aber ein wichtiges Thema wäre. Und auch für immer jüngere Zielgruppen ein wichtigeres Thema wird. Also es heißt, für mich muss man einfach an dem Thema dran bleiben, an der Entwicklung des Themas dran bleiben, an der Lebensrealität von Kinder auch dran bleiben. Wie verändert die sich? Und wie verändern sich auch die Übergriffs-Formen, die Kinder erleben."

Szene: Claudia Bitzer steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Claudia Bitzer: "Ich mach selber mit einer Kollegin Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema sexualisiert Gewalt. Und ein ganz wesentlicher Punkt oder ich sag mal, zwei wesentliche Punkte sind: a) die Scheu zu verlieren, mit dem Thema umzugehen, eine Sprache dafür zu finden. Und zum anderen, sage ich mal auch so, ein bisschen Anleitung: Was kann ich denn tun, wenn ein betroffenes Kind auf mich zukommt, als Lehrkraft? An wen kann ich mich wenden? Und häufig passiert es, dass Hilflosigkeit, Ohnmacht da ist und die Lehrkräfte erst einmal schnell handeln wollen. Und ich sag mal, in diesem Theaterstück wird auch vermittelt, es ist wichtig, bedacht zu handeln, zuerst einmal zu überlegen: An wen wende ich mich? Und das ist so etwas, was die Lehrkräfte aus diesem Theaterstück, aus diesem Film, der daraus produziert wird, auch mitnehmen können."

Szene: Claudia Bitzer steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Claudia Bitzer: “Ich meine, eine Methodik dazu ist natürlich, dass Kinder mit beim Theaterstück mitspielen. Da werden Kinder um Rat gefragt. Da wird die Sprache der Kinder benutzt, von Kindern. Da werden Tipps gegeben, von Kindern für Kinder. Das ist erstmal das eine. Und das andere, finde ich einfach auch notwendig, dass Erwachsene, Dinge versprachlichen. Es wurde von Scheide und Penis gesprochen. Es ist wichtig, dass Eltern, Lehrkräfte, Personal in jeder Form, das mit Kindern zu tun hat, sich traut, diese Worte auch in den Mund zu nehmen. Und das wird hier vorgelebt."

Szene: Dirk Jakobi steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Dirk Jakobi: "Eine wichtige Botschaft fand ich, ist, du hast ein Recht darauf, dass wenn dir etwas Unangenehmes wiederfährt, was wiederfährt, wo du nicht sicher bist, was du damit tun sollst. Du hast ein Recht darauf, dich an jemanden zu wenden. Du musst damit nicht allein bleiben. Und eine wichtige Botschaft war, es gibt Erwachsene, die nicht böse sind, an die du dich auch wenden kannst – also nicht die Dramatisierung, sondern differenziert die Botschaft."

Szene: Dirk Jakobi steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Dirk Jakobi: “Die initiative hilft natürlich in dem Moment, wo auch mit dem Theaterstück Vorort jetzt eine Öffentlichkeit geschaffen wird. Das Thema ins Gespräch kommt, vielleicht auch ein bisschen aus der Tabuzone raus und aus der Sprachlosigkeit raus. Das hilft uns im Kontakt mit Eltern, mit Lehrkräften, aber auch mit den Kindern selbst. Es erleichtert das Sprechen darüber und es setzt auch ein bisschen auf Dauer. Also die Kampagne ist ja nicht eine, die jetzt punktuell an einem Ort läuft, sondern über einen längeren Zeitraum läuft. Und es gibt auch diesen Internetauftritt, der länger verfügbar ist. Das hilft uns in unserer Arbeit vor Ort."