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Bundesweite Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs

Videobotschaften anlässlich der „Trau dich!“ Lizenzübergabe an Rheinland-Pfalz

Die Vertreterinnen und Vertreter von BZgA und den beteiligten Ministerien äußern sich in Videobotschaften zur Bedeutung der Verstetigung in Rheinland-Pfalz.

Juliane Seifert steht vor einer Wand mit Bundesadler und neben einem Aufsteller mit dem Slogan „Damit es jedes Kind packt“ und sagt:

Sehr geehrte Damen und Herren, insbesondere liebe Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer,

mit dem heutigen Tag haben wir wirklich einen Meilenstein der Initiative "Trau dich!" erreicht, denn Rheinland-Pfalz wird als insgesamt viertes Bundesland die Initiative gegen sexuellen Kindesmissbrauch bei sich im Land dauerhaft umsetzen.

Die kürzlich veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik hat leider wieder mal das Ausmaß von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen gezeigt und auch gezeigt, dass sie ungebrochen hoch ist. Im letzten Jahr waren rund 16.000 Kinder und Jugendliche von sexuellem Missbrauch betroffen. Und das sind nur die bekannten Fälle. Das Dunkelfeld liegt noch mal deutlich darüber.

Wir alle wissen, dass die Prävention von sexualisierter Gewalt an Kindern in der Verantwortung von Erwachsenen liegt und dass sie nur gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern erfolgen kann. Um Kinder zu schützen, muss das Wissen von Fachkräften und Eltern gestärkt werden, sie müssen informiert werden und Schulen und Fachberatungsstellen müssen gut vernetzt werden. Dies alles leistet "Trau dich!".

Im Mittelpunkt steht ein Theaterstück für Kinder, das sie bestärkt sich in Notsituationen Hilfe zu suchen und das Gespräch. In Rheinland-Pfalz haben mehr als 4500 Kinder bereits das Theaterstück gesehen, über 140 Lehrkräfte wurden in Workshops fortgebildet und über 400 Eltern haben an Informationsabenden teilgenommen. Durch die dauerhafte Verankerung in Rheinland-Pfalz werden jetzt viele weitere Kinder, Eltern und Lehrkräfte die Möglichkeit haben von der Initiative zu profitieren.

Gerade jetzt in der Pandemie ist es wichtig Kinder im Blick zu behalten. Aber genau auch jetzt in der Pandemie können natürlich auch keine Theaterstücke aufgeführt werden. Deswegen hat "Trau dich!" an dieser Stelle etwas umgesteuert und setzt den Schwerpunkt auf die Fortbildung, auf die Qualifizierung von Fachkräften. Im April wurde die Website vom Fortbildungsnetz SG freigeschaltet. Dort können Fachkräfte Fortbildung schnell und einfach finden und werden so zu kompetenten Ansprechpartnern für die Kinder, gerade auch jetzt in der Krise. Es sind auch noch weitere Angebote in Planung, um die digitalen Fortbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte weiter zu entwickeln. Und darüber hinaus gibt die Website von "Trau dich!" viele Informationen nicht nur für Fachkräfte, sondern beispielsweise eben auch für Eltern, Kinder und Jugendliche.

Ich freue mich, dass die beiden Landesministerinnen Stefanie Hubig und Anne Spiegel als Schirmherrinnen der Initiative in Rheinland-Pfalz heute den Schritt gehen und hier weiter Verantwortung übernehmen.

Ich möchte mich auch ganz herzlich bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, namentlich bei Professor Doktor Dietrich und seinem Team bedanken für Ihr Engagement und für Ihre Arbeit und vor allem für die gute Zusammenarbeit im Rahmen dieser Initiative. Nur gemeinsam, nur gemeinsam mit vielen Initiativen, mit vielen, die sich in dem Bereich engagieren, die in dem Bereich arbeiten, können wir ein Klima schaffen, in dem Kinder geschützt werden und sich auch offenbaren können, wenn Ihnen sexualisierte Gewalt angetan wird, wenn sie damit konfrontiert werden.

Deswegen noch mal herzlichen Dank von meiner Seite an alle, die sich hier einbringen.

Anne Spiegel steht vor einer Wand mit einer Wortwolke von unterschiedlichen Begriffen und Zielsetzungen des Ministeriums für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz und sagt:

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich wirklich sehr über die Verstetigung des Präventionsprojektes "Trau dich!" in Rheinland-Pfalz. Damit konnte bei den Präventionsmaßnahmen gegen sexuelle Gewalt an Kindern in unserem Bundesland ein weiterer Baustein fest verankert werden. Die Angebote der "Nummer gegen Kummer" die "Kinderschutzdienste" und die zahlreichen weiteren Beratungs- und Unterstützungsangebote der Kinder und Jugendhilfe ergänzt "Trau Dich!" wirklich sehr gut.

Wir werden in der neuen Legislaturperiode die Kräfte gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Land Rheinland-Pfalz bündeln und stärken. Etwas, das mir sowohl politisch als auch persönlich immer ein großes Anliegen war und ist. Dazu wird es einen Pakt gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen geben, der ressortübergreifend angelegt ist. Wir wollen unsere Aktivitäten auf eine wirksame Prävention und die Sicherstellung einer guten Beratungsinfrastruktur legen. Kinder sollen selbstbewusst und stark groß werden.

"Trau dich!" ist ein großartiges Projekt, das hilft Kinder stark zu machen und gegenüber sexuellen Übergriffen "nein" zu sagen. Es ist wichtig, dass Kinder wissen, dass sie nicht für den Übergriff verantwortlich sind und dass sie sich nicht schämen müssen, wenn sie sich anvertrauen und dass sie natürlich wissen, wo sie Hilfe bekommen, wem sie vertrauen können, wenn sie missbraucht werden.

Ein Trauma durch sexualisierte Gewalt belastet Kinder oft ein Leben lang und damit auch den ganzen persönlichen und beruflichen Lebensweg von Menschen. Es ist daher wirklich notwendig, dass um sie herum ein starkes Netzwerk gesponnen wird, das sie vor sexuellen Übergriffen schützt und hilft diese abzuwehren und es ist deshalb richtig, dass in dem Projekt gleichermaßen Eltern und Lehrerinnen und Lehrer einbezogen werden. Sie müssen lernen Anzeichen von sexueller Gewalt zu erkennen und sie müssen wissen, wie sie in solchen Situationen Kindern helfen können. Denn jeder Fall, in dem Kindern sexuelle Gewalt zugefügt wird, ist allen Fall zu viel.

Lassen Sie uns alle entschieden weiter gegen sexuelle Gewalt an Kindern vorgehen und Kinder stärken.

Herzlichen Dank für Ihr Engagement und alles Gute.

Dr. Stefanie Hubig steht vor einer Wand, auf der mehrmals der Schriftzug "Rheinland-Pfalz" steht und sagt:

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

jeder Fall sexualisierter Gewalt an Kindern lässt uns fassungslos zurück und jeder Fall ist einer zu viel. Und deshalb ist es gut und richtig, dass es die Initiative "Trau dich!" gibt und dass mit der Initiative der Kampf gegen die sexualisierte Gewalt an Kindern aufgenommen wird.

Präventionsarbeit ist ganz wichtig. Sie gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben an unseren Schulen. Kinder und Jugendliche können wir durch Präventionsprogramme erreichen und das im geschützten Raum. Und das gilt vor allen Dingen auch bei der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.

Ich bin sehr froh, dass wir mit "Trau dich!" nach der erfolgreichen Landestour nun dauerhaft ein Angebot im Land machen können in Landesträgerschaft. Wir haben die Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klasse ein interaktives Theaterstück anzubieten, das sexualisierte Gewalt, das Grenzverletzung und Missbrauch thematisiert. Gleichzeitig bekommen die Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit an Fortbildungen teilzunehmen. Eltern wollen wir durch Informationsabende in ihrer Handlungssicherheit stärken.

Die Prävention sexualisierter Gewalt ist der Landesregierung und sie ist mir persönlich ein großes Herzensanliegen. "Trau dich!" ist ein wichtiger Baustein in einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die sich gegenseitig ergänzen und in ihrer Wirkung verstärken können. Vor der Pandemie haben wir rund 4.600 Schülerinnen und Schüler allein mit "Trau dich!" erreicht. Künftig werden es noch viel mehr werden.

Mein ganz großer Dank geht an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, an die vielen regionalen Fachberatungsstellen und natürlich auch an die Kommunen, die bei der Umsetzung mitgewirkt haben. Ich wünsche "Trau dich!" ganz viel Erfolg bei der so wichtigen Arbeit. Und ich wünsche mir, dass wir ganz viele Fälle sexuellen Missbrauchs, alle Fälle sexueller Gewalt an Kindern verhindern können mit diesem guten, mit diesem wichtigen Präventivprogramm und vielen anderen Maßnahmen.

Vielen Dank.

Prof. Dr. Martin Dietrich steht vor einem Banner der Initiative „trau Dich!“ und sagt:

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Seifert, sehr geehrte Frau Ministerin Doktor Hubig, sehr geehrte Frau Ministerin Spiegel,

im vergangenen Jahr wurden in Deutschland jeden Tag durchschnittlich 46 Mädchen und Jungen Opfer von sexualisierter Gewalt. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Deshalb ist es wichtig, immer wieder für dieses Thema zu sensibilisieren. Es ist wichtig und ich freue mich sehr, dass heute in Rheinland-Pfalz mit „Trau Dich!“ eine starke Präventionsinitiative verstetigt wird.

Kinder und Jugendliche sind in der Pandemie besonders betroffen. Sie leiden unter den Kontaktbeschränkungen, vermissen die Schule, ihre Freunde und berichten von Belastung und Konflikten in ihrer Familie. Es gibt deutliche Hinweise, dass Kinder derzeit ein höheres Risiko haben Gewalt, auch sexualisierte Gewalt, zu erleiden. So wurden bei der Nummer gegen Kummer Gewalt und Missbrauch häufiger thematisiert. Es gab 64 % mehr Beratungen beim Eltern Telefon als im Jahr 2019 und die Chat-Beratungen für Kinder und Jugendliche stiegen um 31 %.

„Trau Dich!“ ist ein erprobtes und wirksames Präventionsangebot. Wir klären Mädchen und Jungen über ihre Rechte auf und bestärken Sie darin, nein zu sagen und sich jemandem anzuvertrauen. Wir befähigen Erwachsene, aufmerksam zu sein, Signale richtig zu deuten und Hilfe zu leisten. Denn wir als Erwachsene sind verantwortlich, Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Bisher haben wir mit „Trau Dich!“ Bundesweit über 64.000 Kinder 4.500 Lehrkräfte und fast 6.000 Eltern erreicht. Das sind ermutigende Zahlen, aber weitere sind möglich. Auch wenn wir aktuell die Kinder nur eingeschränkt erreichen können, arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern intensiv daran, dass bald wieder Theateraufführungen stattfinden können.

Ich danke dem Bundesfamilienministerium, dem Bildungsministerium und dem Ministerium für Frauen, Familie, Jugend, Integration, Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz sowie allen Partnerorganisation vor Ort, die sich für das Ziel und die Initiative „Trau Dich!“ stark machen.

Vielen Dank.