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Bundesweite Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs

FAQ-Videoclips mit Beate Proll

Die Antworten sind als Videoclips hinterlegt. Sie können diese per Klick abspielen.

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll:"Wir versprechen uns davon, dass gerade Schulen in Hamburg, die sich bisher mit dem Thema Prävention vor sexualisierter Gewalt noch nicht so beschäftigt haben, Mut gewinnen, auch diese Thematik für sich aufzugreifen und nachhaltig im Unterricht zu verankern."

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll:"Ganz entscheidend, ist natürlich, dass wir in Hamburg, aber natürlich auch in anderen Bundesländern inzwischen, ganz ganz viele Ganztagsschulen haben. Das heißt, dass in der Regel auch im Grundschulbereich viele Kinder schon bis 16 Uhr dann auch in der Schule sind. Das heißt, die Lebenswelt Schule ist auch zeitlich größer geworden und das heißt, ich bekomme sehr viel mehr von den Kindern mit. Bekomme auch mehr vom Umgang untereinander mit und stoße daher natürlich sehr viel häufiger auch auf Situationen, die im weitesten Sinne in diesen Bereich sexualisierte Gewalt fallen."

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll:"Die Kollegen und Kolleginnen lernen einmal in ihrer Schule zu schauen, welche Präventionsbausteine sie schon haben. In diesem Theaterstück spielt der Umgang mit Gefühlen eine große Rolle. Dazu wird an ganz vielen Grundschulen im Bereich des sozialen Lernens gearbeitet. Das kann aufgegriffen werden, vertieft werden und inhaltlich um den Bereich des sexualisierten Gewalt erweitert werden. Und sie lernen natürlich auch, eine Sprache dafür zu finden. Und zu schauen, dass Kinder keine Angst bekommen, aber durchaus mit einem gewissen Konkretisierungsgrad zu tun haben. Das heißt, es haben eben nicht nur über schlechte Geheimnis, über ungute Gefühle gesprochen wird, sondern, dass durchaus die Situation, Erwachsener fordert Kind auf, beispielweise den Penis zu berühren. Dass so etwas auch benannt werden kann, aber dann so eingebettet wird, dass Kinder keine Angst bekommen, sondern eher ermutigt werden."

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll:"Wir schauen natürlich gerade nochmal in der gemeinsamen Zusammenarbeit mit dem UBSKM, also dem Unabhängigen Beauftragten und so weiter, dass wir das Thema Schutzkonzepte, als ein richtig nachhaltiges Thema, stärker noch in die Schule bekommen. Und da glaube ich, brauchen wir Handlungshilfen und wir brauchen auch nochmal eine genauere Beschreibung, was sollen Schutzkonzepte in der Schule leisten. Woraus besteht das? Und wie geht man vor?"

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll:"Für die Lehrkräfte an Schulen, da geht es ja nicht nur um den einzelnen Unterricht, wo ich das Thema Selbstbestimmung, Kinderrechte, Selbststärkung und Sexualerziehung in den Blick nehme, sondern als Schule, als Institution, muss ich natürlich laut, meinetwegen Hamburgischen Schulgesetz, sicher stellen, dass die Kinder in der Schule gut, gesund aufwachsen können. Und dazu brauche ich dann eigentlich nochmal so einen Prüfblick und schaue, sind die Kinder hier in meiner Einrichtung eigentlich geschützt. Und das verbucht man unter diesem Oberbegriff Schutzkonzept. Das heißt, ich schauen als Schule: Habe ich risikoreiche, zum Beispiel Plätze an der Schule, wo auch ein Übergriff beispielweise möglich wäre? Wie ist mein Beschwerdemanagement? An wen können sich die Kinder wenden, wenn sie komische Situationen erlebt haben? Was gibt es für eine Struktur in der Zusammenarbeit mit Eltern, um auch dieses schwierige Thema aufzugreifen? Und was tue ich als Schule, wenn ich einen Verdacht habe? Und das würde man alles unter diesem Begriff Schutzkonzept zusammenfassen. Das wäre ein integrierter Ansatz für die Einzelschule. Und das kann nicht jede Schule für sich selbst erfinden, sondern, da wäre es sehr hilfreich, wenn so eine Art Baukastensystem hierfür auch von außen nochmal zur Verfügung gestellt würde, auch mit Blick auf Qualitätskriterien."

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll: "Ich selber leite eine Abteilung im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Das heißt also, wir sind ja eigentlich die Experten, Expertinnen im Bereitstellen solcher Unterstützungsformate. Und gerade bei diesem Thema sexualisierte Gewalt sehen wir, dass schulinterne Fortbildungen sehr sehr sinnvoll sind. Das heißt dann kann ich an der einzelnen Schule nochmal schauen: Gab es hier Vorfälle? Gab es hier Erfahrungen zu schwierigen Situationen? Und wie sieht hier ganz konkret in Jahrgangsstufe drei, beispielsweise, unsere Sexualerziehung aus? Das ist ein bisschen passgenauer einfach dann vorzubereiten, als wenn ich eine übergeordnete Fortbildung mache, wo aus verschiedenen Sozialräumen, schulische Pädagogen und Pädagoginnen kommen und dann manchmal sagen: Naja, die Situation, meinetwegen aus Harburg, kann ich nicht immer vergleichen mit einer Situation in Poppenbüttel. Also eine Kombination aus zentralen Fortbildungen, aber verstärkt schulinterne Fortbildungen."

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll:"Das glaube ich, ist etwas, was wir zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung uns auch nochmal anschauen müssen. Weil natürlich dieses eine Kampagne ist, die ja von der Theorie her, im Prinzip für 16 Bundesländer gedacht ist. Und wir haben natürlich, bezogen auf die Fortbildungsvorgaben, für schulische Pädagogen und Pädagoginnen in den 16 Bundesländern auch unterschiedliche Vorgaben und unterschiedliche Konzepte. Zum Teil können noch ganztägige Fortbildungen gemacht werden. Wir in Hamburg machen in der Regel wegen des Ganztages, Fortbildungen ab 16 Uhr erst und wir haben da einfach unsere länderspezifischen Vorstellungen und da muss es dann auch reinpassen."

Szene: Beate Proll steht vor grauer Wand mit Bildern des Theaterstücks „Trau dich!“ und wird interviewt.

Beate Proll: "Da haben wir, glaube ich, in Hamburg auch wieder eine spezifische Situation. Wir haben schon vor „Trau dich!“ diese Struktur geschaffen. Wir haben bei uns einen Arbeitskreis, „Grenze“ heißt er. Den gibt es schon seit Jahren, in dem sich regelmäßig die Fachberatungsstellen zu sexualisierter Gewalt, aber auch zu sexueller Bildung, wie Pro Familia, treffen. Die Beratungsstelle „Gewalt Prävention“ ist dabei. Das Landesinstitut ist dabei, unsere regionalen Bildungs- und Beratungszentren sind dabei. Und wir überlegen uns gemeinsame Veranstaltungen. Haben eine Hilfestellung zum Umgang mit Übergriffen unter Kindern und Jugendlichen entwickelt. Wir sind gerade dabei ein Internetauftritt für Jugendliche zum Thema Übergriffe unter Jugendlichen fertig zu stellen. Das heißt, wir haben die Struktur. Da kann man natürlich sagen, dass durch so ein gutes Projekt wie „Trau dich!“, das ganze nochmal positiv gefördert wird und wir uns darin eigentlich auch wiederspiegeln können."