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Bundesweite Initiative zur Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs

Die Bausteine der Initiative sind zum einen die Vor-Ort-Aktionen, das Online-Portal „trau-dich!“ und die Medien- und Fortbildungsangebote.

Theaterstück und Online-Portal für Kinder, Medien- und Fortbildungsangebote

Die Strategie

Die Kooperation mit den zuständigen Ministerien der Bundesländer, Verbänden und Fachstellen ist zentrales Element dieser Konzeption. Die Planung und Durchführung der Initiative erfolgt in Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Akteuren vor Ort. Diese Vernetzung trägt dazu bei, das Hilfesystem bekannter zu machen, damit Kinder und Erwachsene im Bedarfsfall wissen, an wen sie sich wenden können. Durch die aktive Unterstützung möglichst vieler Partner kann die Prävention des sexuellen Kindesmissbrauchs verankert und nachhaltig ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt werden.

Die Initiative wurde bereits zweimal durch eine umfassende Evaluation wissenschaftlich begleitet: Kinder, Eltern und Lehrkräfte wurden vor und nach den Maßnahmen befragt. Auf diese Weise konnten die formulierten Ziele noch im Verlauf der Initiative auf allen Ebenen überprüft und ihre Bausteine optimiert werden, um die Akzeptanz, die Effektivität und die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu gewährleisten
(Forschung und Evaluation).

Ein Beratendes Fachgremium begleitet und berät die Initiative.

Die Bausteine der Initiative sind so konzipiert und aufeinander bezogen, dass sie alle Zielgruppen wirksam erreichen und sich gegenseitig verstärken:

Die Bausteine

1. Das Theaterstück "Trau dich!"

2. www.trau-dich.de - das Online-Portal für Kinder

3. Medien- und Fortbildungsangebote

Baustein 1: Theaterstück „Trau dich!“

„Wann ist mir Nähe zu nah?“, „Wie finde ich die richtigen Worte, wenn meine Grenzen verletzt werden?“, „An wen kann ich mich wenden?“

Im Auftrag der BZgA haben sich die Künstlerinnen und Künstler der Theaterkompanie Kopfstand mit Fragen wie diesen an Schulklassen gewandt und mit Unterstützung von spezialisierten Fachstellen das interaktive Theaterstück „Trau dich! Ein starkes Stück über Gefühle, Grenzen und Vertrauen“ für Kinder von 8 bis 12 Jahren inszeniert.

Es bezieht die Kinder aktiv ein, motiviert sie, ihre Gefühle ernst zu nehmen, über Übergriffe zu sprechen und ermutigt sie, sich jemandem anzuvertrauen.

In Verbindung mit der Theateraufführung bieten die Initiative und ihre Partner Materialien, methodische Anregungen und Qualifizierungsangebote für Schulen und vorbereitende Elternabende an. Sämtliche Aktionen, von der Planung der Aufführungen über die Durchführung der Elternabende bis hin zu den Fortbildungen, werden gemeinsam erarbeitet und umgesetzt. Die Beratungsstellen präsentieren sich und ihr Angebot nach der Aufführung in den Theaterfoyers. Im Vorfeld dienen Koordinierungskreise mit allen Akteuren der Abstimmung und Vernetzung vor Ort, eine systematische Pressearbeit sorgt für die Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Die Initiative „Trau dich!“ ist am 01.03.2013 in Berlin gestartet und wurde bislang in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Sachsen, Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Rheinland-Pfalz, Berlin, Bremen und Sachsen-Anhalt umgesetzt und tourt noch bis Ende 2023 durch weitere Bundesländer. Die Maßnahmen werden in enger Kooperation mit den zuständigen Landesministerien und -behörden koordiniert.

Hier finden Sie ausführlichere Informationen und Tourtermine zum Theaterstück „Trau dich!“

Trau dich! während der Corona-Krise

Durch die Maßgaben der Pandemie des SARS-CoV-2-Virus wurde deutlich, wie stark insbesondere die Gesundheit, der Schutz und das Wohl von Kindern betroffen sind. In der öffentlichen Debatte kam das häufig zu kurz. Gerade jetzt sind Präventionsinitiativen wie „Trau dich!“ wichtig. In jüngerer Zeit wurden Missbrauchsfälle ungeheuren Ausmaßes aufgedeckt und die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 verzeichnet einen Anstieg sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Zudem belegen aktuelle Befragungen, dass Familien und insbesondere Kinder in der Covid-19-Krisensituation enormen Belastungen ausgesetzt waren, dass familiäre Konflikte zugenommen haben und der Beratungsbedarf gestiegen ist. Vor diesem Hintergrund wird die Initiative – unter Einhaltung der strengsten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen – weiter umgesetzt. So erreicht „Trau dich!“ Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte auch in dieser Zeit und bietet ihnen Unterstützung an.

Die BZgA hat zu diesem Zweck ein Hygieneschutzkonzept entwickelt, um einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 im Rahmen der Durchführung der Initiative „Trau dich!“ zu sichern und das Risiko von Übertragungen zu minimieren. Dieses wird regelmäßig mit den Verordnungen und Allgemeinverfügungen der Bundesländer, den Empfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie dem tagesaktuellen Infektionsgeschehen abgeglichen und dementsprechende Planungsänderungen vollzogen.

Baustein 2: www.trau-dich.de – das Online-Portal für Kinder

Das Online-Portal www.trau-dich.de bietet Kindern Unterstützung und beantwortet ihre Fragen. Hierfür stehen unter anderem Informationen über Kinderrechte, eine Frage-Antwort-Rubrik und ein Lexikon sowie eine Rubrik mit interaktiven Spielen zur Verfügung. Über das Portal finden Kinder, die weitergehende Hilfe suchen, auch Beratungsangebote mit Hilfe einer bundesweiten Online-Beratungsstellendatenbank. Bei dem anerkannten Kinder- und Jugendtelefon Nummer gegen Kummer, mit dem die Initiative kooperiert, können die Kinder auch direkt telefonische Beratung und E-Mail Beratung in Anspruch nehmen.

Hier finden Sie ausführlichere Informationen zum Kinderportal trau-dich.de

Baustein 3: Medien und Fortbildungsangebote

Broschüren für Mädchen und Jungen informieren über Themen wie Kinderrechte, sexuelle Belästigung, Gewalt und über Hilfsangebote. Für Eltern gibt es einen Ratgeber mit praktischen Tipps, wie sie ihre Kinder stärken und schützen können. Ein Sammelband für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte an Schulen beinhaltet eine Reihe von Fachartikeln zum Thema Prävention. Für Lehrkräfte bietet die Initiative zusammen mit den Beratungsstellen vor der Theateraufführung Elternabende und Fortbildungsveranstaltungen an. Ein Methodenheft für Fachkräfte bietet Anregungen zur Vor- und Nachbereitung des Theaterstücks.